Im Dienst der Jagd und der Wildtiere

Schon früh am Morgen des 10. August trafen die Helfer für die letzten Vorbereitungen ein und es versprach ein sonniger Tag, in diesem verregneten Sommer zu werden.

Die gemeldeten Kinder aus der Region Laupen und Neuenegg wurden von ihren Eltern gegen 8 Uhr in die Obhut der helfenden Jägerinnen und Jäger übergeben. Der Präsident begrüsste alle Anwesenden und versprach einen spannenden Tag. Die 18 Kinder wurden zuerst in 4 Gruppen eingeteilt um die 4 Posten am Vormittag mit dem Begleitpersonal zu besuchen.

Wie in der richtigen Jagdausbildung im Kanton Bern mussten für die absolvierten Fächer Unterschriften gesammelt werden. Dafür wurden den kleinen Jungjägern ein Büchli angefertigt.

Das umfangreiche Wissensgebiet der Jäger sollte in einfacher Form unseren Kleinsten übermittelt werden. Dazu gehörte das Wissen über die Lebensräume von jagdbaren und nicht-jagdbaren Wildtieren. Die Sprösslinge konnten selbst Bäume pflanzen und diese für die Aufzucht nach Hause nehmen.

Ein extra angefertigter Hochsitz stand in einer Lichtung, in der von den Jägern aufgestellte Wildtiere standen, welche erst einmal mit dem Feldstecher gefunden werden mussten. Wildtierkunde und Verhalten in der Natur gehörten ebenso zum Lernziel. Für die Kids wurde ein Schuss aus dem Gewehr des Jägers abgegeben.

Deutsche Sprache – schwere Sprache und dann kommt noch die Jägersprache. An grossen Plakaten mit Abbildungen von Wildtieren wurde die Jägersprache wie Läufe, Löffel, Lichter, Teller usw. näher gebracht.

 An einem weiteren Posten wurde die Treffsicherheit mit der Wasserpistole auf PET Flaschen ausprobiert. An den PET Flaschen waren Bilder von Trittsiegeln, welche nach dem Umfallen unseren Wildtieren mit Bildern zugeordnet werden sollten.

Und schon nahte der Mittagsaser. Für die Zubereitung waren die Kids, natürlich mit Unterstützung selbst verantwortlich. Buntes Stockbrot stand auf dem Programm. Während die eine Hälfte der Kinder zu ihrem Essen schauten, durften die anderen zum Dachs-/Fuchsbau pirschen und dann umgekehrt.  Das klappte hervorragend! Und die Cervelats waren in der Zeit auch schon parat. Auf die Helfer konnten nach und nach Pause machen und sich genüsslich stärken.

Nach dem Mittag und grosszügiger Pause gings mit einem Spiel weiter, ähnlich dem «Stuhltanz». Markierte Bäume wurden von der Hälfte der kleinen Jungjäger besetzt, die andere Hälfte durfte mit Warnwesten laut umherrennen. Aufs Hornsignal suchte sich die Gruppe mit Warnwesten einen markierten Baum, der dann auch hoffentlich noch markiert war.

Die Kids, welche zuvor an den Bäumen standen rannten so schnell wie möglich zu einem markierten Sammelplatz. So zog sich das Spiel hin, bis nur noch ein Baum markiert war. Die Kinder, welche ausgeschieden waren, konnten eine Frage beantworten und erhielten so eine Unterschrift für Verhalten und Disziplin während der Jagd.

Zur Erkundung der Sinne gehört nicht nur das Sehen von Tieren im Wald, sondern auch das Riechen und Zuordnen. Asche, Erde, Farn, Beeren, Tannennadeln und Minze standen in je ein Paar abgeklebter PET Flaschen bereit. Auf dem Tisch stand dann dass, was zugeordnet werden musste. Für die Jüngsten, kein Problem.

Es gibt ja so viele Jagdhunderassen, ein Teil davon war auf Fotos abgebildet. Bei diesem Memory Spiel sollten die ausgewachsenen Hunde auf den einen Bildern den Welpen auf den anderen Bilder zugeordnet werden. Wirklich ein Kinderspiel!

Nun kamen die mitgebrachten Jagdhunde der Jäger zum Einsatz. Als mal alle begutachtet werden konnten, durften diese nach Anfrage des Hundeführers von den Kindern ausgiebig gestreichelt werden. Beim Training der Hunde war selbstverständlich auch die Hilfe der Kids gefragt. Das Auslegen von Apportiergegenständen wurde in Windeseile erledigt, wenn wir doch immer solche Helfer hätten. Hundestaffellauf kam dann noch zu Schluss. Mit viel Disziplin wurde respektvoll mit den Vierbeiner umgegangen.

Beim letzten Spiel mussten noch einmal Fragen über das gelernte beantwortet werden. Jedes Kind erhielt einen Luftballon ans Bein gebunden, welcher von den anderen zum Platzen gebraucht werden sollte. Zum Ende gewannen zwei Sprösslinge und alle Fragen wurden bravourös beantwortet.

Die letzten Unterschriften wurden von den Jägern und vom Präsident verteilt und anschliessend der kleine Jungjägerbruch vom Jagdverein Laupen würdig übergeben.

Die Eltern warteten bereits darauf ihre Schützlinge wieder mit nach Hause zu nehmen und Einige blieben noch zum Grillieren.

So ging ein, für alle spannender und lehrreicher Tag mit bestem Wetter zu Ende.

Es gilt den vielen freiwilligen Jägern und Angehörigen einen riesigen Dank für die Mithilfe und das Handanpacken auszusprechen! Das ist Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung auf höchstem Niveau im Umgang mit Wildtieren und Pflanzen sowie dem Verhalten in der Natur.

Miriam Willmann,
Jagdhundeobfrau

P.S.: Viele weitere Bilder finden sich in den Impressionen.

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