Ferienpass mit dem Jagdverein Laupen- Ein spannender Tag bleibt in Erinnerung
«Unterwegs mit Jägern im Wald – Erkundung in der Natur»
Wir als Jagdverein freuten uns am Ferienpass für die Kinder der Region Laupen mithelfen zu dürfen. Das provisorische Programm für etwa 15 Kinder wurde kurzer Hand vor der Anmeldefrist geschrieben. Nach dem Anmeldeschluss wurden uns mehr doppelt so viele Kinder gemeldet. Nun stand die Frage im Raum, ob wir das mit unseren Ressourcen bewältigen können? Ja, wir können… die Telefone liefen heiss, die Planung wurde mehr und mehr verfeinert und schon war der Tag da.
Die Sprösslinge sollten Tiere sehen, fühlen, sowie lernen welches Wild sich im Wald bewegt und wie es sich erkennen lässt. Sie sollten Gefahren bei Holzschlägen und mit Feuer im Wald kennenlernen. Unser Zeil war es, den Jüngsten mit der Praxis des Jägers vertraut zu machen und die Arbeiten mit den Jagdhunden aufzeigen. Jäger zu sein bedingt eine fundierte Ausbildung und die Sachkenntnis von den Zusammenhängen der Natur.
Mit letztlich 31 Kindern und gesamthaft 24 Helfern sollte der Tag bewerkstelligt werden.
Bei noch leicht nassem Wetter am frühen Morgen wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Eltern brachten ihre Kinder in den Wald bei Laupen/Kriechenwil. Der Präsident begrüsste die Anwesenden und wünsche allen einen schönen und lehrreichen Tag.
Das gut instruierte Begleitpersonal konnte die in Farben gekennzeichneten Gruppen der Kinder übernehmen. Schon ging es auf zu den Posten. Jeder Gruppe wurde eine Station zugeteilt, an denen die Jäger auf ihren Einsatz warteten.
Es konnte von einer grossen Kanzel aus, welche extra für die Anlass gebaut wurde, die versteckten Tiere im Wald gefunden werden. Mit Bildmaterial wurden die Tiere erklärt. An einem nächsten Posten wurden Felle und Bälge von Tieren unter einer Decke versteckt. Die Kinder konnten diese erfühlen und sie den angehängten Fellen und Bälgern zuordnen. Anhand von Fotos wurden die Tiere wiederum erörtert.
Ein weiterer Posten wurde genutzt, um sachkundig auf die Gefahren im Wald beim Holzschlag hinzuweisen. Ausgerüstet mit Schutzbekleidung und Warntafeln, wurden Scheiben von einer Rottanne für jedes Kinder abgesägt. Das Wachstum von Bäumen und die Bestimmung des Alters konnte so erklärt werden. Der dazugehörige Posten sollte den Kindern eine kleine Baum- und Sträucherkunde bieten. Mit Fotos von Blättern und Nadeln, sollten sie das jeweilige Gegenstück im Wald zuordnen.
Am Posten bei der Hütte angekommen, waren verschieden Läufe (Tierbeine) gezeigt, Trittsigel (Abdrücke) wurden von den Kindern im feuchten Boden gemacht, um das vorhanden sein von Wild im Wald zu demonstrieren. Anschliessen wurden Abdrücke im Gips hergestellt. Dieses konnten die Sprösslinge mit nach Hause nehmen.
Die Feuerstelle bei der Hütte und 4 weitere Feuerstellen wurden für die Kids geschaffen, um zu verstehen, wie man ein Feuer macht und was die Gefahren sind. Für das Cervelat bräteln am Mittag wurden Stecken von den Jüngsten geschnitzt vorbereitet. Zwischendurch wurde natürlich eine Verschnaufpause mit Verpflegung eingelegt.
Bei herrlichen Tönen aus dem Fürst-Pless-Horn ertönten die Melodien im Wald und nicht nur die Jüngsten unter uns hörten gespannt zu. Auch bei den Erläuterungen zur Bedeutung der Melodien waren alle aufmerksam. Natürlich wurden auch die Hornsignale der Berner Jagd vorgeführt. Hier war es spannend zu hören, ob die Jagdkameraden im Wald die Signale korrekt wiedergeben konnten.
Noch vor dem Mittag wurde mit 10 Jagdhunden, unterschiedlicher Rasse eine kleine Vorführung vom Gehorsam veranstaltet. Mit Erläuterungen zu den Rassen und zur Notwendigkeit des Gehorsams waren die Kinder immer noch voller Spannung.
Am Mittag kamen nun die selbst geschnitzten Stecken für das Cervelat bräteln zum Einsatz, nur kurz kehrte Ruhe ein. Auch für die Begleitpersonen war abwechselnd eine kurze Pause nötig. Nach dem spendierten Dessert ging es zu den Nachmittagsposten, mit einem Laufmarch Richtung Waldausgang.
Nun waren noch 4 Posten zu besuchen. Ein Posten demonstrierte die Voraussetzung und Ausrüstung für die Jagd. Für die Kinder war vor allem das Gewehr spannend.
In drei weiteren Posten wurde von den Hundeführern der Gehorsam, die Arbeit mit der Reizangel, das Apportieren und natürlich die Schweissarbeit (Fährtenarbeit) erklärt. Die Kinder konnten tatkräftig mithelfen und die Fährten anlegen, sowie mit dem Hund auslaufen, Apporteli auslegen, aber auch selbst dem Hund eingeben und natürlich die Reizangel schwingen. Es sollte hierbei die schrittweise Ausbildung der Hunde nahegelegt werden und die vielen Übungen die es benötigt, um einen braubaren Jagdhund führen zu können.
Zurück bei der Hütte vollzählig angekommen, erhielten die Kinder all ihre erarbeiteten Sachen und ein kleines Präsentli. Nach und nach trafen die Eltern ein um ihre Schützlinge in Empfang zu nehmen. Hell auf begeistert erzählten sie vom Erlebten an diesem Tag. Einige Familien beteiligten sich noch am gemeinsamen Grillieren mit den Jägern und Helfern.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Tag. Die Bedeutung von Wald und Tieren, sowie der Aufgabe des Jägers mit seiner Arbeit und den Hunden konnte demonstriert werden. Die vielen Fragen der Kinder deutete auf grosses Interesse hin.
Ohne die freiwilligen Helfer, von denen viele einen Ferientag in Anspruch nahmen, wäre dieser Anlass nicht möglich gewesen. Es brauchte viel Flexibilität, Einfühlvermögen und Geduld, aber das Resultat liess sich letztendlich zeigen: glückliche, zufriedene und zum Teil sehr müden Sprösslinge.
Ein herzliches Dankeschön an das Begleitpersonal (auch dem Personal von ROKJA (Regionale offene Kinder- und Jugendarbeit Sensetal), die Betreuer der Posten, den Hundeführern und allen anderen die zu diesem Tag ihren Teil dazu beigetragen haben. Es benötigte alle!
Ein Dank gilt auch den grosszügigen privaten Spenden, dem Jagdverein Laupen, den Hornussern Gammen für die Bereitstellung ihrer Hütte, sowie der Landi Laupen und Josera als Firmen mit ihren Sachspenden.
Miriam Willmann
Jagdhundeobfrau